Schlauchpflege MSP
Die Feuerwehr Schwandorf ist im Besitz einer „modularen Schlauchpflegeanlage ( MSP )“ der Fa. Ziegler, Baujahr 2009. Die Anlage benötigt eine Stellfläche von 3m x 4m. Für die Bedienung ist nur noch eine Person notwendig. Der Anschaffungspreis betrug 120.000 Euro. Ein Schlauchturm zum Trocknen der Schläuche ist nicht mehr erforderlich.
Die Anlage ( MSP ) wäscht den Schlauch, drückt ihn ab ( 12 bar oder 16 bar ), trocknet den Schlauch und rollt ihn danach, je nach Bedarf, doppelt oder einfach wieder auf.
Der Feuerwehrschlauch wird vor dem Waschen gescannt und automatisch in das Prüfprotokoll ( Orgatube ) hinterlegt. Jeder Feuerwehrschlauch der Stadt Schwandorf besitzt einen Barcode an den Kupplungen. Dadurch kann jederzeit der Nachweis erbracht werden, welche Feuerwehr der Stadt Schwandorf im Besitz welcher Schläuche ist.
Beim Waschen eines Schlauches wird er gleichzeitig auf einer Trommel, Bucht neben Bucht aufgerollt. Nachdem er aufgerollt ist, wird er mit 60 Grad heißem Wasser auf 12 bar abgedrückt. Der Druckvorgang dauert 60 Sekunden.
In dieser Zeit prüft die Anlage, ob der Schlauch in Ordnung ist. Gleichzeitig beginnt die Trocknung. Dazu wird nochmal 3 Minuten lang das heiße Wasser durch den Schlauch gepumpt. Ist dieser Schritt beendet wird automatisch Druckluft durch den Schlauch geblasen, um das Wasser herauszudrücken. Danach schickt der Bediener der Anlage einen Gummimolch mit Druckluft durch den Schlauch, um das restliche Wasser aus dem Schlauch zu holen. Abschließend erfolgt das automatische Aufrollen des Schlauches.
Die Pflege eines Schlauches benötigt in dieser Anlage ca. 6 bis 8 Minuten. Nach dieser Zeit ist er sofort wieder einsatzbereit.
Bestand an Feuerwehrschläuchen
Die Feuerwehr Schwandorf hat inklusive ihrer 15 Ortsteilfeuerehren einen Bestand von:
550 Stück B–Schläuche (20 m)
500 Stück C–Schläuche (15 m)
100 Stück B–Schläuche ( 5 m)
30 Stück D–Schläuche ( 5 m)
2 Stück B–Schläuche (35 m)
4 Stück A–Schläuche (20 m)
Die BGG/GUV-G9102 legt fest, dass jeder Schlauch nach jedem Einsatz bzw. ein mal jährlich zu prüfen ist.
Kupplungen von Feuerwehrschläuchen
Bei der Feuerwehr Schwandorf werden zwei Arten von Kupplungen für Feuerwehrschläuche verwendet. Zum einen das all bekannte Storz – System. Diese Kupplung wird mit einem Draht am Schlauch eingebunden. Zum anderen verwenden wir seit kurzem das Kupplungssystem von Innotrade ( Massong ). Diese Kupplung wird nicht mehr mit einem Draht eingebunden, sondern über eine Vorrichtung eingepresst.
Ein Vorteil liegt darin, dass die Kupplung nicht mehr hängen bleibt ( zum Beispiel: an Türen oder Bordsteinen ). Man kann diese Kupplung immer wieder verwenden. Sie ist leicht zu montieren und wieder zu demontieren. Diese Kupplung gibt es für C - und B – Schläuche.
Storz-Kupplung:
Innotrade-Kupplung:
Einzelteile der Innotrade-Kupplung:
Montagevorrichtung der Innotrade-Kupplung:
Schlauchpflegeanlage in Bildern
In diesem Teil der Anlage wird der Schlauch gewaschen, gemessen und nach dem Ablauf des Programms wieder aufgerollt (Einfach oder Doppelt). Dieser Wagen fährt nach links und rechts beim auf – bzw. abrollen des Schlauches von der Trommel.
In diesem Teil der Anlage wird das Brauchwasser auf 60 ° erhitzt und nach dem Ablauf des Programms wieder aufgefangen. Es wird immer das gleiche Wasser verwendet. Der schwarze Kessel oberhalb ist ein Druckluftspeicher für das Durchblasen des Molches, der nach dem Trocknen des Schlauches.
In dem Regal vorne werden die gebrauchten Schläuche nach dem Einsatz eingelagert.
Das ist der Hauptteil der Maschine. Auf dieser Trommel wird der Schlauch aufgerollt, abgedrückt und getrocknet. Beim Betrieb der Anlage sind die Rollos auf beiden Seiten geschlossen.
Komplettansicht der Anlage
Ansprechpartner ist Andreas Pfeiffer